(30.03.16) Mit der Tempelreinigung hat Jesus ein deutliches Zeichen gesetzt.
Heute steht jeder einzelne neuapostolische Christ und die gesamte Kirche Christi für den Tempel, der heilig gehalten werden soll. Dazu rief Bezirksapostel Michael Ehrich in einem Abendgottesdienst am 30. März 2016 in Stuttgart-Süd auf. In dem Gottesdienst trat Bezirksevangelist Ernst Schanz in den Ruhestand, ein neuer Bezirksevangelist für den Kirchenbezirk Stuttgart-Leonberg wurde ordiniert.
Zu Beginn des Gottesdienstes ging Bezirksapostel Ehrich auf die zurückliegenden Osterfeiertage ein. Es sei unser Auftrag als Christen, das Osterlicht in Form von Glaube, Liebe und Hoffnung in die Welt zu tragen. „Wenn wir als Gemeinde des Herrn nicht das Licht hinaustragen, wer sollte es tun?“, fragte er.
Dem Gottesdienst lag die Begebenheit der Tempelreinigung zugrunde: „Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben ´Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker`? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.“ (Markus 11,17)
Der Tempel solle ein Ort der Begegnung mit Gott sein, führte der Bezirksapostel aus. Jesus habe deutlich gemacht, dass es im Tempel nicht darum geht, einen irdischen Vorteil zu erlangen. Auch heute handle man manchmal mit Gott. „Mit dem Herrn Handel treiben zu wollen, kann nicht funktionieren und ist nicht Anliegen des Gottesdienstes“, betonte er.
Schließlich ging er auf den Begriff des Bethauses ein. Beten verlange eine bewusste Hinwendung zu Gott. Diese sei geprägt von Demut, Vertrauen, Glaube und Beständigkeit. Auch sei ein Bethaus allen Völkern und Seelenzuständen zugänglich. „Nicht unser Verständnis von Gottesdienst ist maßgebend. Von Gott sind alle Völker eingeladen“, sagte der Bezirksapostel.
Ernst Schanz, Bezirksevangelist des Kirchenbezirks Stuttgart-Leonberg, sprach in einem Predigtbeitrag von Verantwortung. „Wenn man weiß, dass Gott mitten unter uns ist, kennt man die Verantwortung, den Tempel rein zu halten“, sagte er.
Im weiteren Gottesdienstverlauf versetzte Bezirksapostel Ehrich Ernst Schanz (65) in den Ruhestand. „Er war ein Gottesknecht, der seine Verantwortung immer wahrgenommen hat und mit ganzem Herzen, viel Freude und positiver Ausstrahlung in den Bezirk hineingewirkt hat“, würdigte er dessen 47 Jahre Amtstätigkeit. Auch habe er viele Angebote für Kinder initiiert. „Ich konnte meine Aufgaben immer mit Freude erfüllen, wenn ich zwei Dinge beachtet habe: Die Verbindung zu Gott pflegen und ständig an mir selbst arbeiten“, sagte Bezirksevangelist Schanz selbst im Vorfeld der Ruhesetzung. Neuer Bezirksevangelist ist Dirk Zeidlewicz (43), bislang Hirte der Gemeinde Leonberg. Mit Blick auf seinen neuen Amtsauftrag verriet er sein Motto: „`Nimm deine Aufgabe so ernst, wie du sie nur nehmen kannst`. So will ich gerne allen eine Hilfe sein.“
Als Vorsteher für die Gemeinde Leonberg folgt auf Dirk Zeidlewicz Gerd Haug. Er war bislang Hirte und Vorsteher der Gemeinde Stuttgart-Süd. Als sein Nachfolger in Stuttgart-Süd wurde Manfred Guggolz zum Hirten ordiniert. Außerdem wurde Priester Peter Decker zum Gemeindeevangelisten für die Gemeinde Ditzingen ordiniert.
Das musikalische Programm gestalteten vor und während des Gottesdienstes ein Gemischter Chor aus rund 80 Sängern des Kirchenbezirks unter der Leitung von Christoph Schweizer, eine Streichergruppe unter Leitung von Holger Koch sowie der Organist Volker Ackermann. (ell)