(11.11.2018) Es war ein goldener Herbstsonntag, an dem sich viele in der neuapostolischen Kirche in Rutesheim zu einem Gottesdienst mit Apostel Loy einfanden. Außer den Gemeinden Rutesheim und Weissach waren etliche gekommen, um die Heilige Versiegelung von fünf Kleinkindern und zwei Erwachsenen mitzuerleben.
Apostel Loy griff gleich zu Beginn seines Wirkens das von Chor und Kinderchor in englischer Sprache gesungene Lied „Look at the world“ auf, das einen Blick auf die sichtbare und geistige Schöpfung Gottes gibt und uns dankbar und staunend darüber sein lasse.
Das Predigtwort stammte aus Johannes 19; 26 und 27: „Als nun Jesu seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger mit zu sich.“
Maria sei das Sinnbild der Kirche Christi. Bei der Hochzeit von Kana war sie diejenige, die Fürsorge für die anwesenden Menschen gezeigt hat und Jesu um sein Eingreifen bat. Als er nicht sofort reagierte blieb sie demütig. Fürsorge, Demut, auch die Fürbitte für andere sind Zeichen der Kirche Christi.
Maria war auch diejenige, die mit unter das Kreuz gegangen ist. Dass Jesu sie mit „Frau“ angesprochen hat, klingt erst befremdlich, zeigt aber letztendlich seine ganz besondere Autorität. In den Augenblicken seiner großen Not und noch im Sterben sorgte sich Jesu um seine Mutter.
Die Kreuzesworte sind aber nicht nur an einzelne Personen gerichtet, sondern betreffen alle Menschen, da der Opfertod Jesu heilsentscheidend für alle ist: Jesu hat seiner Kirche (Maria) das Apostelamt (Johannes) gegeben und sie fest miteinander verbunden.
In Apostelgeschichte 1; 13 ff wird von den 11 Aposteln erzählt, die „stets einmütig beieinander waren, samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern“. Auch hier zeigt sich wieder die Verbindung der Kirche Christi mit dem Apostolat und das, was wir noch heute im Gottesdienst miteinander erleben: das einmütige Beisammensein in der Apostellehre, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet.
Durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist gehören wir zu Gottes Familie, so der Apostel auch im Hinblick auf das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Christus setzt uns damit in ein enges Verhältnis zueinander wie nahe Verwandte, wie Eltern und Kinder, wie Mutter und Sohn. Wir sollen dann auch füreinander da sein wie nahe Angehörige und einander liebevoll annehmen. (HG/JL)