(24.03.2018) Einen musikalischen Auftakt zur Karwoche erlebten die etwa 180 Konzertbesucher in Stuttgart-Heslach. 23 Sängerinnen und Sänger des Kammerchors Stuttgart der Neuapostolischen Kirche musizierten zusammen sechs Instrumentalisten und einem Organisten. Bezirksältester Wolfgang Oehler bezeichnete in seiner Begrüßung die Musik des Abends als vertonte Gebete.
Das zentrale Werk des Programms war „Die sieben Worte Christi am Kreuz“ von Gerhard Förster. Eine Komposition in der sich ein Erzähler, der Chor und Orgelwerke abwechseln. Die Worte Jesu „Siehe das ist dein Sohn“ werden hier weich und innig von Flötenklängen begleitet, „Vater“ erklingt energisch der Ruf Jesu, gefolgt von einem sanften „vergib ihnen“. Das anschließende Orgelstück endet nicht auf dem Grundton und lässt so offen, was geschehen wird. „Heute noch wird du mit mir im Paradiese sein“ wird in sphärischen Geigen und Flötenklängen begleitet. „Mich dürstet“ wird auf einem Ton gesungen und wirkt sehr dringlich, anschließend klagt die Orgel in Triolen. „Eli ,eli ,lama asawtani“ singen die Männerstimmen begleitet vom sonoren Celloklang und die Frauenstimmen stimmen im deutschen Übersetzungstext ein. „Es ist vollbracht“ endet einstimmig.
Zwei Motetten von Johann Ludwig Bach bildeten den Rahmen im Konzert. Das Eröffnungsstück „Das Blut Jesu Christi“ ist doppelchörig und kommt mit einem Satz aus „Das Blut des Sohnes Gottes macht uns frei von allen Sünden“. Am Ende wurde noch „Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht“ vorgetragen. Der Text lenkt auf das "Unsichtbare" und der Komponist endet in Dur-Klängen.
Jens Paulus, Chorleiter und selbst Baritonsolist sang die Arie „Mache dich, mein Herze rein“ aus der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach. Die fünf Streicher und der Organist begleiteten ihn routiniert. Es folgte „Bist du bei mir“ aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach in zarten und weichen Streicherklängen. Die weitere im Programm angekündigte Arie muss entfallen, da die Solistin erkrankt ist.
Anhaltender Beifall belohnte die Musizierenden. Auf die nächsten Konzerte im Advent darf man schon gespannt sein. (MS)