(06.10.2019) Es soll für alle Gottesdienstbesucher Platz sein: dann muss der Gottesdienst in der 2000 Besucher fassenden Kirche in Fellbach gefeiert werden. Ein Chor und Kinderchor aus dem ganzen Kirchenbezirk, ein Projektorchester, Solisten, Organist und Pianist tragen zum Lob Gottes an diesem Sonntagmorgen bei.
Als Bibelwort zum Erntedank verliest Bezirksapostel Michael Ehrich Psalm 104, 14 „Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst“ und spricht zunächst von der Ernte der irdischen Früchte und der Dankbarkeit, die daraus entsteht. Gleich darauf kommt er auf geistliche Gaben und führt aus, dass sich viele Christen weltweit wünschten, ungestört einen Gottesdienst zu feiern, dass es vielen Menschen derzeit nicht vergönnt ist, im Frieden zu leben. All jene, die darin keinen Mangel haben, sollten dafür dankbar sein.
Das Psalmwort bezeichnet der Bezirksapostel als eine Beschreibung der göttlichen Ordnung, Saat und Ernte zu geben und somit die Existenz allen Lebens zu sichern. Er zeigt, dass Saat und Gaben Gottes sowohl in der Nahrung für alle Menschen als auch geistlich im Wort Gottes vorhanden sind und der Mensch die Aufgabe hat, diese sich zunutze zu machen. Lernbereitschaft und eine konsequente Glaubenshaltung führt er nach dem Gleichnis Jesu vom vierfachen Ackerfeld als „guten Boden“ für die Saat im Wort Gottes an. Ein guter „Nährboden“, damit Gottes Saat dem Menschen nützt, könne auch sein, sich für den Glauben Zeit einzuplanen und diese dem Alltagsstress entgegenzusetzen, also zum Beispiel den Feiertag zu heiligen.
Apostel Samuel Oppong-Brenya aus Ghana – einem Land, das zum Arbeitsbereich des süddeutschen Bezirksapostels gehört – wird zu einem Predigtbeitrag gerufen. Er prägt den Satz: „Ohne Dankbarkeit entsteht Überheblichkeit“. Den Nachbarn, den Nächsten, zu übersehen und sich abzuschotten, das sei ein Fehler, vor dem Jesus gewarnt habe.
Bezirksältester Wolfgang Oehler, der Leiter des Kirchenbezirks, greift in seinem kurzen Predigtbeitrag den Gedanken des Bezirksapostels auf, sich Zeit zu nehmen. Er erinnert daran, sich Zeit für die Erwartung der Wiederkunft Jesu zu nehmen und die Frage wach zu halten: „Vielleicht kommt er heute?“.
Es folgt eine gemeinsame Abendmahlsfeier und danach die Ansprache des Bezirksapostels zur altersbedingten Ruhesetzung; 42 Jahre habe Bezirksältester Oehler als ehrenamtliche Seelsorger in verschiedenen Aufgaben gewirkt, über sein Wirken im Kirchenbezirk engagierte Arbeit in Gemeinden in Afrika geleistet und dort ein Seminarwesen entwickelt. Der Bezirksapostel meint scherzhaft, man könne sich Wolfgang Oehler schlecht „im Ohrensessel“ vorstellen. Von Herzen dankt er ihm und seiner Gattin für die selbstlose und treue Arbeit in all den Jahren. Gleichzeitig freue er sich, dass Wolfgang Oehler bereit sei, noch manche kirchliche Aufgabe „ab jetzt in der zweiten Reihe“ fortzuführen.
Als neuer Bezirksvorsteher wird Evangelist Thomas Dittus beauftragt. Er ist 42 Jahre alt, Diplomingenieur, arbeitet als Teamleiter in der Fahrzeugentwicklung und ist in Sindelfingen aufgewachsen Mit seiner Ehefrau und den beiden Söhnen lebt er seit 2004 in Heimsheim. Ihm dankt der Bezirksapostel für seine Bereitschaft, die Aufgabe, den Kirchenbezirk zu leiten, ehrenamtlich und zusätzlich zum Beruf als Ruf Gottes anzunehmen. Alle Arbeit in der Seelsorge sei, so der Bezirksapostel, mit dem Ausbringen einer Saat vergleichbar. Er wünscht dem neuen Bezirksvorsteher bestes Gelingen und Segen.
Der Kirchenbezirk Stuttgart/Leonberg umfasst 13 Gemeinden mit ca. 2400 Mitgliedern. Davon sind 187 ehrenamtliche Seelsorger, 85 Lehrkräfte im Vorsonntagsschul- und Sonntagsschulunterricht sowie 38 Religions- und KonfirmandenlehrerInnen. (MS/SR) Fotos: HS