(02.12.2012) „Jauchzet dem Herrn“ von Hans Leo Hassler sang der Gemischte Chor zum Auftakt dieses Abends in Ditzingen.
Die Begeisterung leuchtete Gemeindevorsteher Ralf Dürholz so richtig aus den Augen. Mit persönlichen Worten begrüßte er alle Grußwortredner zum Festakt anlässlich der Kirchenweihe in Ditzingen, dankte allen am Bau Beteiligten herzlich und blendete auf ein etwa 5 Jahre alte Bemerkung des damaligen Architekten Jürgen Loy bei der Begehung der alten Kirche zurück „Mit einem Eimer Farbe ist hier nicht viel hergerichtet.“ Dies sei für ihn die Grundsteinlegung gewesen, so Ralf Dürholz.
Apostel Jürgen Loy sprach das Grußwort der Kirchenleitung. Er wünschte im heiligen Gottesdienstraum Jesus Christus stets in der Mitte und brachte der Gemeinde noch ein Bibelwort aus Psalm 84,5 mit: „ Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar.“
Dem Architekten Helmut Dasch und seinen Mitarbeitern dankte er für dieses architektonische Glanzstück, ja dieses Schmuckstück zum Wohlfühlen.
„ Wir sind ein bisschen mit-stolz“ sagte Oberbürgermeister Michael Makurath, denn die Stadt sei von Anfang an im Entscheidungsprozess eingebunden gewesen. Er drückte auch seine Freude aus über die Verschönerung in der Stadt, welche das Ansinnen der Stadträte und ihre Geldaufwendungen dafür unterstützt. Als Zeichen bleibender Verbundenheit überreichte er der Gemeinde ein Geschenk der Stadt: eine große, lange Gartenbank aus Holz. Ein gutes Plätzchen wünschte er den Gemeindemitgliedern und allzeit gute Tage mit einer stets so prächtig gefüllten Kirche.
Von Chorgesang und Sopransolo eingerahmt richteten Herr Andreas Poppe für die Katholische Kirche und Herr Gerhard Haist für die Evangelische Kirche in Ditzingen Grußworte an die Gemeinde. Sie betonten gemeinsame Wertvorstellungen und gemeinsames christliches Handeln am Ort und üherbrachten Glückwünsche und Grüße ihrer Gemeinde.
Gerold Feller gelang ein kurzweiliger Rückblick in die Chronik der Gemeinde mit ihren Anfängen im Jahr 1923 und danach kam die Orgel „zu Wort“. Organist Andreas Ostheimer spielte „Toccata per l'Elevatione“ von Girolamo Frescobaldi. Orgelbauer Eduard Wiedenmann gab ein paar Informationen zum Instrument im italienischen Stil. Seit dem Jahr 1979 hat er mit derzeit 5 Mitarbeitern 90 Orgeln gebaut und restauriert. Für Ditzingen h at man erstmals eine hängende Traktur gebaut, die durch ihre sehr direkte Funktion „dem Organist keine Fehler verzeiht“., wie er schmunzelnd bemerkte. Im anschließenden „Versetti per il secondo tono“ (Pellegrino Tomeoni) waren verschiedenste Klänge von der Königin der Instrumente zu hören.
Architekt Dasch fasste schließlich den gesamten Entstehungsprozess eines solchen Gebäu des zusammen. „Es sieht so aus, als sei am Ende alles dem Gestaltungswillen des Architekten entsprungen“, sagte er. „Unsere Aufgabe war es Nutzerwünsche, Gegebenheiten des Baugrundstücks, Lichteinflüsse, Funktionalität und viele Aspekte mehr zusammenzuführen. Durch die Einflussnahme aller Beteiligten ist der Bau geglückt“.
Ein kleines Sängerensemble setzte den musikalischen Schlusspunkt: „ Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen Sohn gab. Auf dass alle, die an ihn glauben nicht verloren werden“. Heinrich Schütz hat eine bemerkenswerte Vertonung zu diesem Text geschrieben, die so dem 17.Jahrhundert entsprungen im ellypsischen Kirchenraum bis in den letzten Winkel alles erfüllte.
Bis in den späten Abend wurde noch bei leckerem Häppchen- und Kuchenbuffet in der Münchinger Straße 23 gefeiert. (MS)
Programm zum Festakt