(19.12.2021) Am 4. Adventssonntag feierten alle Gemeinden im Kirchenbezirk zusammen - teilweise per Livestream - mit Bezirksapostel Michael Ehrich den Gottesdienst in Leonberg. Die Predigtgrundlage war 1. Thessalonicher 5, Vers 6 und 11 „So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. […] Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.“
Im Kontext fordert Apostel Paulus hier auf, sich auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten, welche an anderer Bibelstelle als völlig überraschend eintretend (..wie ein Dieb in der Nacht..) beschrieben wird. Bezirksapostel Ehrich sprach davon, dass für die Vorbereitung auf diesen Tag die Verbundenheit zu Jesus Christus eine entscheidende Rolle spielt. Das Heil - also angenommen zu werden von Jesus an seinem Tag - erfordere eine wahrhaftige innere Verwandlung, ein beständiges Bemühen, sich am Beispiel Christi auszurichten. Insgesamt für den Menschen eine Aufgabe, welche die Hilfe und Gnade Gottes benötigt. Das Feuer der Liebe aus Jesus Christus soll im Gläubigen den Wunsch nach Gegenliebe, der Begegnung mit Gott in Gottesdienst und Sakramentsfeier nähren. Dies sei gerade in der heutigen Zeit der Überlastung durch Informationsflut sehr wichtig, sagte Bezirksapostel Ehrich. Er zeigte, dass Apostel Paulus von Nüchternheit spricht, also der richtigen Selbsteinschätzung und Selbstkontrolle. „Dazu gehört die Erkenntnis: alle Menschen sind völlig von der Gnade Gottes abhängig“, so der Bezirksapostel. Eigene Stärke sei hier nicht maßgeblich, auch sei die Kirche mit Menschen gebaut, welche Fehler machen, betonte er. Wichtig sei sich nüchtern die Frage zu stellen „Geht Frieden von mir aus?“ und sich zu bemühen, den anderen nach dem Rat von Paulus zu erbauen.
Der neu beauftragte Bischof Matthias Grauer wurde um einen Predigtbeitrag gebeten. Er erläuterte, dass aus dem Heiligen Geist die Gabe kommt, die Dinge nüchtern und innerlich gefestigt zu sehen und sich nicht irritieren zu lassen durch widrige Verhältnisse. Er erwähnte das Hohepriesterliche Gebet in welchem Jesus die Anrede „Heiliger Vater“ verwendet. Eine verherrlichende und vertrauliche Anrede welche dem Gläubigen Vorbild sein kann für Nüchternheit und Erbauung des Anderen.
Anschließend wurde das Sakrament der Heiligen Versiegelung für zwei junge Brüder und das Heilige Abendmahl für die Gemeinde gefeiert.
Dann wurde noch der Wechsel in der stellvertretenden Leitung des Kirchenbezirks vollzogen: Bezirksevangelist Dirk Zeidlewicz wurde auf seinen Wunsch hin von der Aufgabe entlastet. Er hatte 7 Jahre lang als treuer und zuverlässiger Mitarbeiter seine ehrenamtliche Tätigkeit ausgeführt und wird künftig in der Gemeinde Weissach mitarbeiten. Der Bezirksapostel dankte ihm und seiner Ehegattin im Namen aller Seelsorger und MItglieder der Gemeinden herzlich. Dann beauftragte er Evangelist Markus Pflüger (für einige Zeit zusätzlich zu seiner Aufgabe als Vorsteher der Gemeinde Rutesheim) mit der stellvertretenden Leitung des Kirchenbezirks und dankte ebenfalls dessen Ehefrau, die dieses Ehrenamt unterstützt.
Organist, vier Streichern und einer Pianistin gelang zur Freude der Zuhörer eine ansprechende musikalische Gestaltung dieses Gottesdienstes. Ohne Händedruck, aber mit freundlicher Verbeugung und Blickkontakt war es möglich, sich im Foyer der Kirche zu verabschieden. (MS)