(18.10.2023) Zum festlichen Gottesdienst am Donnerstagabend verlas Bischof Matthias Grauer Johannes 10, 9: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden“ gefolgt vom Chorlied „Anker in der Zeit“ (Albert Frey/Jochen Rieger).
Auf Jesus Christus als Anker in der Zeit ging der Bischof gleich ein und blendete zurück ins Jahr 1923: „Inflation, Unternehmensgründungen, neue Radiosender, Jahre die geprägt waren von Aufbruch und unklarer Zukunft. Die gläubigen Gemeindegründer erlebten Jesus als Anker in ihrem Leben und darauf baute sich alles auf.“ Das Bibelwort bezeichnete der Bischof als großartige Verheißung. Er führte aus, dass heute die Möglichkeit besteht, in der Kirche den Raum zu Jesus Christus und zum Miteinander zu betreten. Er ermunterte „Lass geschehen, dass Gott dich nutzt um zu sehen wo jemand etwas braucht“ und zeigte weiter, dass Jesus selbst die Tür nicht verschließt. Desweiteren bezeichnete er das Gebet als Tür zu Gott, welche Jesus Christus selbst oft genutzt hat. Er fasste zusammen, dass aus der Erfahrung des göttlichen Wirkens den Gläubigen ein getroster Blick nach vorne möglich wird.
Der Gemeindevorsteher, Evangelist Peter Decker sprach davon, dass die „Ich bin“ Worte Jesu stets aussagekräftig und weitreichend sind. Vor 100 Jahren seien viele Menschen auf der Suche gewesen und fanden Sicherheit in Jesus Christus, dem Erlöser, der Tür und dem Wiederkommenden. Er erwähnte, dass die Gemeinde in der Entwicklung Türen zur Stadt und Ökumene geöffnet hat und so „Ditzingen betet“ als gute Sache gegen Verunsicherung in diesen Zeiten entstanden sei.
Evangelist Thomas Dittus, Leiter des Kirchenbezirks sagte, der Friede sei in den vergangenen 100 Jahren nicht selbstverständlich gewesen. Heute sei der innere Friede oft gefährdet. Es sei dann hilfreich, sich untereinander zu bestärken, den Raum zu sehen wo Jesus wirkt und leitet.
Dem Chor aus SängerInnen den Gemeinden Ditzingen und Gerlingen gelang zusammen mit Organist und Pianist eine ansprechende musikalische Gestaltung des Gottesdienstes.
Danach empfing die Gemeinde Grußworte. Bürgermeister Ulrich Bahmer verglich mit einem Augenzwinkern die gut 100jährige, vom Wasserschaden und bröckelndem Putz gezeichnetet Wilhelmsschule in Ditzingen mit der lebendigen Kirchengemeinde. Er lobte die wichtige Entscheidung für das neue Gebäude, wenn auch der Stadt der Zustand der davor verlaufenden Landesstraße etwas unangenehm sei. Er dankte für alles Engagment bei Lebenslauf, Flohmarkt für den Arbeitskreis Asyl, Marktfrühstück und Flüchtlinge, ja auch für die offene Tür und beglückwünschte die Gemeinde.
Pfarrer Burkhard Frauer überbrachte Glückwünsche im Namen der Evangelischen Kirche. Er dankte für die Zusammenarbeit beim Weltsgebetstag und den ökumenischen Gottesdiensten und bekundete seine Freude, dass damit ein starkes Zeichen gesetzt werden könne.
Dekan Alexander König von der Katholischen Kirche betonte die räumliche und christliche Nachbarschaft. Er sagte, man sei sich einig in Christus und Gott. Gott möge in der Stadt wohnen und gemeinsam gehe man im Glauben die Themen Migration und Klimawandel an. Er wünschte der Gemeinde den Segen Gottes und Freude im Glauben.
Im Foyer fanden anschließend bei einem Sektempfang noch viele freudige Gespräche statt. (MS)