(18.05.2014) Bei vollem Haus fand dieser Festgottesdienst mit Apostel Jürgen Loy in Stuttgart-Süd statt.
Der Kinderchor eröffnete den Gottesdienst. Mit einem Blick in die Geschichte nahm Apostel Loy alle Besucher – zugegen war ebenso die Gemeinde Stuttgart-Heslach und viele ehemalige „Südler“ - so richtig in den Jubiläumsrückblick hinein: Gemeindegründung im Jahr 1914, Kirchenbau mit dem ansprechenden Sakralraum samt der Weigleorgel im Jahr 1927, Beschädigung 1944 und Wiederaufbau mit vielen Eigenleistungen der Gemeindemitglieder im Jahr 1946 und anderem mehr.
Als Bibelwort für die Gemeinde verlas er Offenbarung 1, 4: „ Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt “
Apostel Loy erläuterte, dass dieses „Grußwort“ Gemeinden zu allen Zeiten gilt. Die Zusage von Gnade und Friede bekommt ein besonderes Gewicht, weil es von Gott kommt, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins sind. Gott stellt sich auch als A und O und als der Allmächtige vor. Und doch stellen sich insbesondere in schwierigen Lebensphasen des Gläubigen Fragen nach Gottes Macht. „Gerade darin erkennen wir: er ist auch der „Unfassbare“, wir sehen nur ein Stück von seiner Allmacht“, so Apostel Loy. Er erwähnte, dass Gott in den 100 Jahren da war, durch Jesus Christus den Menschen ganz nahe gekommen ist und sich gegenwärtig durch Wort und Sakrament zeigt. Er wünschte, dass diese Gegenwart Gottes im Gläubigen durch den Heiligen Geist ein leidenschaftliches Glaubensbekenntnis entfacht: Gott ist A und O auch in eigenen Herzen.
Bezirksältester Wolfgang Oehler bezeichnete das Bibelwort als einen Bogen über Raum und Zeit. Der Mensch kann Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht gleichzeitig erleben, jedoch aus dem Rückblick lernen. Er sprach voll Hochachtung vom tiefen Glauben in der Gemeinde in den vergangenen 100 Jahren, von tiefgehendem Gedankenaustausch zwischen Konfessionen im Stuttgarter Süden schon in den 60er Jahren, von der Erwartung der nahen Wiederkunft Christi als zentralem Glaubensinhalt und der Möglichkeit, heute diesem Vorbild nachzueifern.
„Nun danket alle Gott“ von Johann Sebastian Bach sang der Gemischte Chor bevor der Gemeindevorsteher, Hirte Gerd Haug, noch um einige Worte gebeten wurde. Dieser zeigte sich sehr erfreut über das Grußwort für die Gemeinde. „Es hat allen Gemeinden sowohl in Zeiten der Not als auch des Wohlstandes gegolten“ sagte er, ebenso wie ein weiteres Wort aus der Offenbarung (3,22) „Wer Ohren hat der höre“. Deshalb sagte er, bleibt der wichtigste Ansatz für den Glauben „Gott hat uns etwas zu sagen.“
Das Männerchorensemble „Stugapella“ und Gemeindeorchester hatte den Gottesdienst ebenfalls musikalisch mitgestaltet.
Das anschließende Fest mit liebevoll vorbereiteter Bewirtung hatte wirklich etwas von einer Familienfeier. Alle Teilnehmer hatte eine „Beziehung oder Liebe zur Süd“ hergeführt, wie es Apostel Loy bezeichnete. Die umfangreiche Festschrift mit geschichtlichen Eckdaten, kurzen Anekdoten und Grußworten wurde gerne mitgenommen und kann auch über die Kontaktadresse auf dieser Homepage angefordert werden. Eine von der Jugend erstellte Bilderausstellung im Kirchenfoyer fand rege Beachtung. Von diesem Sonntag wird man noch lange in Süd - und vielerorts - erzählen. (MS)