(02.08.2023) 40 Jahre war Gerald West im ehrenamtlichen Dienst als Seelsorger, davon 11 Jahre als Vorsteher in der Gemeinde Weissach tätig. Apostel Jürgen Loy dankte ihm und seiner ganzen Familie bei der Ruhesetzung sehr herzlich. Er habe nicht auf die aufzuwendende Zeit geschaut, sondern in liebevoller Art die Gemeinde - auch durch die Coronazeit - geleitet. Besonders auch den Kranken war er ein mitfühlender Begleiter. Seine Art und auch sein trockener Humor habe wohlgetan. „Alles was du getan hast, hast du Jesus Christus getan“, fasste der Apostel zusammen und entlastete ihn von seinen Aufgaben. Als neuer Vorsteher wurde Jochen Wied beauftragt. Ihm gab der Apostel den Gedanken mit, die Freude an der Sache solle ihm den Dienst leicht machen. Bei der Beauftragung empfange er durch Gebet Heiligung, Vollmacht und Segen aus dem Apostolat. Ein Vorsteher sei kein „Allesmacher“, er gehe voran und mit. Dabei möge er sich selbst vom Heiligen Geist leiten lassen und ein hörendes Herz für alle Gemeindemitglieder haben, so der Apostel. „Wer bis an das Ende beharrt, der wird selig“ (Mendelssohn Bartholdy) sang der Gemeindechor zum Abschluss des Vorsteherwechsels.
Bürgermeister Jens Millow nahm am Gottesdienst teil und wandte sich nach dem Gottesdienst in einem Grußwort an die Gemeinde, beglückwünschte den neuen Vorsteher und überreichte ein Weinpräsent der Stadt.
Die Gemeinden Heimsheim, Höfingen, Leonberg und Rutesheim feierten den Gottesdienst per Videoübertragung mit. Für die Gemeinde Rutesheim wurde Birgit Mienhardt als Diakonin ordiniert. Apostel Loy dankte ihr für das „Ja“ zum Ruf Gottes. Wie Jesus Nathanael gerufen habe und dieser spürte, es ist der Messias, so sei auch dieser Ruf ins Amt. Jesus kenne das Herz und die Gaben und in der Ordination würden diese Gaben nun gesegnet. Gott rüste die Diakonin aus, schenke ihr Segen. „Das Diakonenamt enthält die Vollmacht zur Wortverkündigung. Fürchte dich nicht, sei wie Paulus es ausdrückt ein Gehilfe zur Freude“, fasst der Apostel zusammen.
Die Predigt des Gottesdienstes über 2. Korinther 3, 2 hatte als Schwerpunkt das Bild des „lesbaren Briefes Christi“. In den damaligen bunten Gemeinden gab es manche Wirrnisse und auch Beweisforderungen an Apostel Paulus. Mit klugen, bildhaften Formulierungen öffnete dieser das Verständnis für Einheit und Evangelium. „Die heutigen Gemeinden sind ebenso ein Empfehlungsschreiben Jesu Christi, welches vom Heiligen Geist und Gott in die Herzen der Menschen geschrieben ist“, betonte Apostel Loy. Er zeigte wie dieser Brief in der Menschheit erkannt und gelesen werden kann: Gottesdienst feiern, Brot brechen, gemeinsam beten, das berühre die Herzen. Um eine Empfehlung für Jesus Christus zu sein, sei eine persönliche Ausrichtung nach dem Gebot Jesu „Liebe deinen Nächsten wie die selbst“ gute Grundlage. Dann sei der Gläubige im Reinen mit sich selbst, habe eine gute Gottesbeziehung und strahle diese dann auch aus.
Priester Gerald West sagte in seinem Predigtbeitrag, das Evangelium werde eben nicht nur verkündet im Gottesdienst, sondern wie im Bibelwort vermerkt, ins Herz geschrieben. Man benötige keinen Spickzettel, sondern was im Herz stehe, das sei schnell verfügbar und dann auch sichtbar in Wandel und Umgang.
Auch Jochen Wied wurde um einen Predigtbeitrag gebeten. Er sagte, der Brief von Paulus an die Gemeinde sei keine Rechnung oder Mahnung, sondern ein Liebesbrief gewesen. Durch Liebe entstehe die Freude.
Eine Flötistin begleitet am Klavier hatte die Gemeinde auf den Gottesdienst eingestimmt. Abschließend sangen Kinderchor, Gemeindechor und den Refrain noch die Gemeinde „Gemeinsam unterwegs“ von Dirk Pfau. (MS)