Mehr als 18 Monate vergingen von der ersten Kontaktaufnahme im Dezember 2014 bis zum ersten Treffen im Juli 2016. Zuvor hatten die Heimsheimer nach ihrem Schuhkarton gesucht und dessen Verbleib zu ihrer großen Freude in der Gemeinde Zinswiller im schönen Elsass ermittelt.
Schon beim ersten Kurzbesuch zum gegenseitigen Kennenlernen der beiden Vorsteher, Priester Patrice Muller und Gemeindeevangelist Volker Nickel im Juni 2016 war es, als sei ein Funke übergesprungen und seither werden vor Gottesdiensten regelmäßig per WhatsApp Grüße, Segenswünsche und Neuigkeiten ausgetauscht.
Neugierig, die Schuhschachtel-Geschwister endlich persönlich kennenzulernen, war es schließlich im Juli 2016 soweit. 20 Geschwister verbrachten das Wochenende vom Freitag, den 8. Juli bis zum Sonntag, den 10. Juli auf Einladung der Zinswiller Gemeinde auf einem Campingplatz, einer grünen Oase nahe der Schuhkarton-Gemeinde. Zum Höhepunkt, dem gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag, reisten weitere elf Geschwister und Freunde der Gemeinde Heimsheim ins benachbarte Elsass.
Beim Ausflug am Samstag zum Panoramaturm auf dem Grand Wintersberg, mit 581m der höchste Berg der Nordvogesen, etwa vier Kilometer nordwestlich von Niederbronn-les-Bains gelegen, beim gemeinsamen Abend im paradiesischen Garten am Haus des ehemaligen Vorstehers Fernand Schoenewald und beim Barbecue am Sonntag nach dem Gottesdienst, war wieder der Esprit des Internationalen Kirchentags zu spüren. Keine Landes- und Sprachgrenze konnte verhindern, dass ein lebendiger Austausch entstand, bei dem aus zweien im Nu eine Gemeinde wurde. Bewegend für alle war der gemeinsame Gesang und ein Gebet auf dem deutschen Soldatenfriedhof im nahen Niederbronn und die Orchesterbeiträge eines kurzfristig gegründeten französisch-deutschen Streicher- und Bläser-Ensembles vor dem Gottesdienst.
Von Fernand Schoenewald mit historisch Wissenswertem über Zinswiller und die Umgebung ausgestattet, von den Geschwistern der Gemeinde Zinswiller köstlich mit elsässischen selbstgemachten Spezialitäten versorgt, freuten sich die Heimsheimer am gelungenen Wochenende und sehen dem Gegenbesuch der Zinswiller Geschwister im nächsten Jahr mit großer Freude entgegen. Das Geschenk der Zinswiller Gemeinde, ein Lesezeichen mit den Abbildungen der beiden Kirchengebäude, wurde in jedem Gesangburch und in der Heimsheimer Altarbibel eingelegt, um in jedem Gottesdienst an die Herzlichkeit und Atmosphäre dieses Wochenendes erinnert zu werden. (GK)