Am Samstag 19.11.2016 fand in der Kirche in Schwieberdingen ein Orgelworkshop statt, an dem 15 Teilnehmer Tipps und Tricks zu Improvisation, Orgel-Registrierung und individueller Spieltechnik erarbeiteten. Am Abend erklangen dann die Pfeifen der Offner-Orgel im Rahmen der Konzertreihe „Orgeln in unseren Kirchen“. Die verschiedenen Klangfarben der Orgel wurden an diesem Tag also in vielen denkbaren Kombinationen präsentiert.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Leiter des Kirchenbezirks Stuttgart/Leonberg, Wolfgang Oehler startete das Abendprogramm mit drei Werken von Johann Sebastian Bach. Die Choralvorspiele: „Ich ruf zu dir, Herr Jesus Christ“ (BWV 639), „Valet will ich dir geben“(BWV 736 aus den Leipziger Chorälen) und „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ (BWV 647 aus den Schübler Chorälen) waren zu hören. Dann spielte Andreas Ostheimer, Dozent des Orgel-Workshops die Toccata da Sonarsi alla Levatione FbWV 106 von Johann Jacob Froberger. Eine Anfang des 17. Jahrhunderts entstandene Musik, die der Stimmung zur besinnlichen Novemberzeit entspricht.
Das Holzbläserensemble, 2 Oboen, 3 Klarinetten, 2 Hornisten und 2 Fagottisten intonierte das populäre Stück aus der Zauberflöte: „O Isis und Osiris“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Junge Nachwuchsspieler musizierten hier zusammen mit „alten Hasen“ – ein Projekt des Kirchenbezirks Stuttgart/Leonberg. Danach erklang das Andante Religioso für Oboe (Andreas Körber) und Orgel (Richard Beck) von Karl Mille und eine Elegie von Hans Kössler. Der Schwieberdinger Organist brachte dann die Sonate I f-Moll op. 65, 1 von Felix Mendelssohn-Bartholdy, eine der sechs Orgelsonaten, die als die Krönung von Mendelssohns Arbeiten für die Orgel gelten zu Gehör. Darin ist der Choral „Was mein Gott will, das g'scheh allzeit“ verarbeitet.
Holger Hantke schrieb sieben Partiten über die kleine Melodie „Weißt du wieviel Sternlein stehen“, die ein Teilnehmer des Orgelworkshops ansprechend vortrug. Das Thema bleibt in allen gespielten Variationen leicht erkennbar. Es folgte noch Ciacona e-Moll BuxWV 160 von Dietrich Buxtehude. Der Abend schloss mit der Sortie von Louis James Alfred Lefébure-Wély, welche das Bläserensemble zusammen mit der Orgel musizierte und so einen schwungvollen Schlusspunkt setzte.
Die ca. 80 Konzertbesucher spendeten reichlich Beifall und gingen freudig in den Abend. Im kommenden Jahr sind neue Veranstaltungen erwarten, in der die Orgelmusik im Mittelpunkt steht und viele Klangfarben „der Königin der Instrumente“ zu hören sein werden. (AK)