(20.10.2011) In „der Süd“ - so werden die Gemeinde und die schöne Kirche im Kirchenbezirk in Stuttgart-Süd liebevoll genannt – fand ein Wechsel in der Gemeindeleitung und ein Gottesdienst mit Bezirksapostel Michael Ehrich statt.
Diese Veränderung brachte dann auch einen Vorsteherwechsel in der Gemeinde Rutesheim mit sich.
„Mit dir o Herr verbunden fühl ich mich nie allein“ sang die Gemeinde zum Gottesdienstbeginn und hierin konnten sich alle Gefühle des Abschieds und Neubeginns schon sammeln. Mit dem Bibelwort aus
Lukas 8, Vers 46 : „Jesus aber sprach: Es hat mich jemand berührt; denn ich habe gespürt, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist.“ lag der Schwerpunkt der Predigt auf Berührung mit Jesus. Der Glaube jener Frau habe die Kraft Jesu nutzbar gemacht und ihr ein unvergessliches Erleben geschenkt.
Auch heute erschließe sich die Kraft Gottes durch Glauben, sagte der Bezirksapostel. Damals wie heute sei das Ziel der Berührung geistige Gesundheit bzw. auch einmal eine Wende der Lebensumstände. Für die geistige Gesundheit könne die Berührung Jesu einen Zuwachs an Glaubensstärke, Vertrauen, Frieden, Freude und Tragkraft bewirken. Es sei wichtig, viel daran zu setzen, die Nähe zu Jesus im Gottesdienst, im Gebet und im Genuss des Leibes Christi aufzubauen. Diese Anstrengung sei lohnend, denn dann könne auch die Erfahrung einer Veränderung gemacht werden. „Glaube ist das wichtigste Mittel für die Berührung.“ so Bezirksapostel Ehrich.
Gemeindeevangelist Günter Geiselhart wurde dann um einen Predigtbeitrag, auch stellvertretend für den erkrankten Hirten Rainer Betsch, gebeten. Er sagte, die Apostel zu Jesu Zeit hätten die Bitte geäußert „Herr stärke uns den Glauben“ und ebenso habe er diesen Gottesdienst empfunden. „Der Glaube soll das Kronjuwel unseres Lebens sein. Gemeinschaft und Abendmahlsgemeinschaft stärken uns. Das hat mir immer Kraft gegeben“, fasste er zusammen.
Nach der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahls wurden Hirte Rainer Betsch und Gemeindeevangelist Günter Geiselhart in den Ruhestand versetzt.
„Mit Herz, Seele und Hand“ so Bezirksapostel Ehrich „haben sie in der Gemeinde gearbeitet“.
Hirte Betsch war 41 Jahre, Evangelist Geiselhart 42 Jahre als ehrenamtlicher Seelsorger in der Kirche tätig. Seit 1994 leitete Hirte Betsch die Süd. Evangelist Geiselhart war im Jahr 1987 zum Evangelisten ordiniert worden und arbeitete demzufolge die ganze Vorsteherzeit von Hirte Betsch mit ihm im "Tandem" zusammen.
Der Bezirkapostel dankte dem Hirten Betsch für seine liebevolle, ruhige Art sowie sein sehr gläubiges und fürsorgliches Wesen, seine Vorbildfunktion in Vertrauen und Zuversicht auch in Momenten eigener Rückschläge und Krankheit.
Evangelist Geiselhart, viele Jahre als Konfirmandenlehrer aktiv, wurde vom Bezirksapostel als der gute Geist der Süd bezeichnet. Stets den Gemeindemitgliedern herzlich zugewandt diente er ehrfürchtig und treu aus Liebe zu Gott.
Weil beiden die Aufgabe mehr Freude als Last gewesen sei, hätten sie mit ihrer Begeisterung Herzen berührt und sollten nun im Ruhestand die Beruhigung und Freude erleben, dass diese Aufgabe auch weiter fortgeführt werde. Herzliche dankte Bezirksapostel Ehrich den beiden und ihren Ehefrauen für die selbstlose Liebe.
Danach fand mit Gebet und Segen die Ordination von Priester Gerd Haug zum Hirten und Priester Manfred Guggolz zum Gemeindeevangelisten statt. Priester Wilfried Grotz erhielt den Auftrag, künftig der Gemeinde Rutesheim (in welcher bisher Gerd Haug tätig gewesen war) als Vorsteher zu dienen. In seiner Ansprache ermutigte der Bezirksapostel sie, die Aufgabe ernsthaft aus Liebe zu Gott und im Sendungsbewusstsein, sowie Verantwortungsbewusstsein vor Gott auszuführen. Der Ordination sei viel Gebet vorausgegangen. „Der Herr ruft und der Herr hilft“ gab der Bezirkapostel allen drei Brüdern für die neue Aufgabe mit.
Ein Männerchor-Doppelquartett setzte mit „Nearer my god to the“ (Lowell Mason/James Stevens) für die beiden langjährigen Seelsorger und alle Zuhörer einen würdigen und nachdenklichen musikalischen Schlusspunkt. (MS)