An diesem Sonntag war Bischof Georg Kaltschmitt zu Besuch in Stuttgart-Süd. Da es der letzte, offiziell geplante Gottesdienst des Bischofs im Apostelbereich Stuttgart war, waren auch die Gemeinden Stuttgart-Heslach, Ditzingen, Leonberg und Höfingen eingeladen, so dass sich über 300 neuapostolische Christen in der Kirche versammelt hatten.
Zu Beginn des Gottesdienstes führte der Bischof einen Vers aus Hesekiel 3, 10 an: „ Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir sage, die fasse zu Herzen und nimm sie zu Ohren! “ Dies solle verdeutlichen, dass man das Wort vom Altar annehmen und keine Selektion betreiben soll. Wenn man sich zudem die Worte zu Herzen nimmt, müsse man diese auch in die Tat umsetzen. Dies sei zwar nicht immer einfach – vor allem dann, wenn Dinge gefordert werden, die mit der eigenen Lebensweise nicht konform sind –, sollte aber das Bestreben eines jeden Christen sein.
In der Bibel wird ein Mann genannt, der in dieser Hinsicht sehr vorbildlich handelte: Daniel wurde in ein fremdes Land deportiert, welches andere Sitten und Gebräuche, Religionen und Lebensweisen hatte. Er lebte jedoch gemäß seinem Glauben. Der dortige König mochte ihn sehr, verlieh ihm zunächst eine hohe Stellung im Land, musste ihn aber zum Tode verurteilen, da die Berater des Königs kritisierten, dass Daniel seine Gewohnheiten und Lebensweisen nicht aufgeben wollte. Als man Daniel in die Löwengrube warf, sprach der König zu ihm: „ Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, der helfe dir! “ (Daniel 6, 17).
Von dieser Begebenheit ausgehend erläuterte der Bischof die Bedeutsamkeit für die Gegenwart:
Zunächst findet durch die ständig wachsende Säkularisierung auch in unserer Umgebung eine zunehmende Abwendung von Gott statt. So wie damals Daniel sollte man aber auch heute zu Gott stehen und sich nicht für seinen Glauben schämen.
Angebote, die man beispielsweise im Beruflichen erhält, sollten daraufhin geprüft werden, ob sie mit dem Glauben vereinbar sind oder ob sie eher negativ beeinflussen. Die Verbindung kann man besonders durch das Gebet und damit eine kontinuierliche Zuwendung zu Gott halten.
Letztendlich soll die Geschichte von Daniel einen jeden motivieren : Heute wird man nicht von Löwen bedroht, sondern von Arbeitslosigkeit, Krankheit, familiären Problemen oder sonstigen Lebenssituationen, aber man kann sich sicher sein, dass Gott hilft.
Nach der Predigt trug ein Trio aus Saxophon, Orgel und Gesang das Lied „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ (Felix Mendelssohn Bartholdy) vor. Bezirksältester Wolfgang Oehler griff diesen Gedanken auf und formulierte ihn als Appell: Wer Gott vertraut und sein Leben nach ihm ausrichtet, wird errettet. Nach dem Gottesdienst dankte er dem Bischof für seine Arbeit im Bezirk Stuttgart/Leonberg. (CT)