Am Donnerstag, den 24. April 2014, besuchte Bischof Bernd Bornhäusser die Gemeinden S-Süd und S-Heslach zum Gottesdienst in S-Heslach. Das Bibelwort für den Gottesdienst stand in Johannes 20,26 . "Nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt und Thomas war bei ihnen.
Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!" Bischof Bornhäuser führte aus, dass dieser Friede in der Feier des heiligen Abendmahls, also in der unmittelbaren Gemeinschaft mit Jesus, immer wieder erneuert werde. Er beleuchtete auch die im Textwort beschriebene Situation als Ganzes: Die Jünger standen einander zugewandt im Kreis, als Jesus unter sie trat. Sie hatten also die Gemeinschaft aufrecht erhalten und damit die Voraussetzung geschaffen, dass Jesus in ihre Mitte treten konnte.
Thomas, welcher der Überlieferung nach beim ersten Erscheinen Jesu im Kreis der Jünger nicht dabei sein konnte, glaubte den anderen Jüngern zunächst nicht, als sie ihm davon erzählten. Als Jesus dann acht Tage später erneut erschien, ging er auf Thomas zu, ohne ihn deshalb zu verurteilen. Bischof Bornhäusser gab dem Jünger Thomas, der häufig nur als der Zweifelnde gesehen wird, ein positives Gesicht: Der Mann hatte Tiefgang, wollte es genau wissen und hat die Dinge kritisch hinterfragt, so der Bischof. Und darauf ist Jesus eingegangen, hat Thomas nicht verurteilt sondern ihm Antworten gegeben auf seine Fragen. Evangelist Weber sah in der Begebenheit den Hinweis darauf, dass Jesus jedem so begegnet, wie er es seiner Persönlichkeit nach benötigt, und dass es keine Schablone christlichen Verhaltens gäbe.
06.05.2014 DK,MH