Zur Einstimmung auf den Gottesdienst für die Entschlafenen machte sich eine wanderfreudige Gruppe von Mitgliedern der neuapostolischen Kirchengemeinde Rutesheim am 1. November nach Stuttgart auf.
Die Exkursion begann auf dem Killesberg, wo 1941 und in den Jahren darauf mehr als 2.500 Menschen jüdischer Abstammung in einem Durchgangslager zur Deportierung in die Sammel- und Konzentrationslager Riga, Izbica, Auschwitz, Buchenwald, das Ghetto Theresienstadt und ein Lager bei Wolfenbüttel konzentriert wurden.
Den langen Weg hinunter zum Inneren Nordbahnhof, wo die Betroffenen schließlich zu ihrer Fahrt in unmenschliches Leid und meistens auch in den Tod verladen wurden, wird immer wieder an diese Zeit erinnert.
So entstand 2006 an den Deportationsgleisen des Inneren Nordbahnhofs in der Otto-Umfrid-Straße die Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“. Auf einer riesigen Wandfläche sind die Namen der Opfer der Deportationen festgehalten.
Auf dem Weg dahin gab es jedoch bei strahlendem Sonnenschein und spätsommer-licher Wärme auch sehr viel Schönes und Erfreuliches zu entdecken und zu erleben.
Besinnlicher war im Kontrast hierzu wieder die Durchquerung des herbstlichen Pragfriedhofs mit den vielen Gräbern, die ihrerseits wieder Zeugen persönlicher Schicksale sind. (HG)